Das Niederschlagsradar, auch als Wetter-Radar bezeichnet, zeigt die aktuellen und zu erwartenden Niederschläge über Deutschland basierend auf den Daten des Deutschen Wetterdienstes. Niederschläge umfassen im Allgemeinen – in Abhängigkeit von der Temperatur in den unterschiedlichen Luftschichten – Regen, Schneeregen oder Schnee. Je nach Färbung fällt mehr oder weniger stark Niederschlag aus den Wolken. Die nebenstehende Farblegende gibt Aufschluss über die sogenannte Niederschlagsrate, das heißt die Niederschlagsmenge in Millimeter (mm) pro Stunde (h): Bei einer türkisfarbenen Färbung fällt maximal 0,1 mm Niederschlag pro Stunde (leichter Sprühregen oder Schneegriesel in Abhängigkeit von der Temperatur), bei einer roten bis lila Färbung (ab ca. 150 mm/h) gibt es vor Ort sehr wahrscheinlich ein Gewitter mit Hagel.
In manchen Fällen sind leichte Radarechos (Niederschlagsraten bis 0,1 mm/h) auch sogenannte Fehlechos, welche das Radar fälschlicherweise wiedergibt. Die Ursache solcher Fehlechos können sein: a) sehr große Vogel- oder Insektenschwärme, b) große reflektierende Photovoltaikanlagen oder c) Windkraftanlagen in Form von Windparks. Auch der umgekehrte Fall ist möglich: Ganz feiner oder leichter Regen wird von Radaranlagen nicht richtig erfasst und entsprechend nicht im Radar dargestellt. Das wiederum hat physikalische Gründe: Die Radarmessgeräte können nur in bestimmten Bereichen und Winkeln messen. Bisweilen befinden sich sehr tiefe Wolken unterhalb dieses möglichen messbaren Bereichs. Dann wird der leichte oder feine Regen nicht vom Radar erfasst.
Anhand des Niederschlagsradars kann man aber nicht nur eine Aussage über die Niederschlagsstärke treffen, sondern auch im Bewegtbild eine erste Abschätzung über die weitere Zugrichtung der Niederschläge vornehmen. Das ist besonders für Outdoor-Aktivitäten hilfreich, um beispielsweise nicht von einem Schauer oder Gewitter überrascht zu werden. Niederschlagsradare sind auch für die Kurzfristvorhersage von wichtiger Bedeutung. Das hier gezeigte Niederschlagsradar hat eine maximale Vorhersagezeit von 1 Stunden und 45 Minuten und wird auf Grundlage der Radardaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) alle 5 Minuten neu berechnet. Die horizontale Auflösung dieser Radardaten beträgt 1x1 Kilometer.
Übrigens, mittig in der Karte sehen Sie ein Auswahlmenü. Standardmäßig steht dieses auf „Deutschlandradar“. Sie können aber auch einen anderen Layer auswählen: Wolken, Temperatur oder Regenprognose. Diese drei Darstellungen (Layer) beruhen auf den Daten des amerikanischen Wettermodells GFS und sind eine sogenannte visuelle Prognose für die kommenden Stunden; sie werden alle 6 Stunden neu berechnet. Da das GFS-Modell mit einer horizontalen Auflösung von etwa 28 Kilometern ein globales Modell ist, können Sie sich in der Animation weltweit den entsprechenden Layer anzeigen lassen.
Der Wolken-Layer stellt die Bedeckung über alle Wolkenstockwerke dar. Je weißer, d.h. undurchlässiger die Fläche ist, desto dichtere Wolken werden prognostiziert.
Der Temperatur-Layer gibt die Temperaturentwicklung (in Grad Celsius) wieder. Die nebenstehende farbliche Legende zeigt Ihnen den entsprechenden Temperaturbereich. Sie sehen z.B. sehr deutlich den heißen tropischen Bereich und die eher kalten (ant-)arktischen Gebiete.
Der dritte Layer zeigt weltweit die Niederschlagsgebiete der nächsten Stunden. So können Sie beispielsweise Tiefdruckgebiete oder auch Wirbelstürme anhand ihres Niederschlagsbandes sehr gut identifizieren.